Ein Fallbeispiel für Depression:

Die Geschichte von Frau E.

Wenn das Licht wieder zurückkommt

Frau E. stellt sich vor

Frau E. ist 46 Jahre alt, Buchhalterin, Mutter einer erwachsenen Tochter.

Als sie zum ersten Mal in meine Praxis kam, sprach sie leise und ohne Blickkontakt.

„Ich weiß gar nicht mehr, wann das angefangen hat“, sagte sie. „Alles fühlt sich schwer an. Ich wache auf und denke: Wozu eigentlich? Ich bin müde, bevor der Tag überhaupt beginnt.“

Ihre Augen waren leer, und ihre Schultern wirkten, als trügen sie eine unsichtbare Last.

„Ich funktioniere, aber ich lebe nicht mehr“, flüsterte sie.

Die Geschichte von Frau E.

Depression verstehen – wenn die Seele müde wird

Ich erklärte ihr, dass eine Depression nichts mit Schwäche zu tun hat, sondern mit Erschöpfung – körperlich, seelisch und gedanklich.

„Eine Depression ist, als hätte jemand das Licht im Inneren gedimmt. Aber das Licht ist nicht erloschen – es ist nur verdeckt.“

Frau E. atmete tief durch. „Das klingt, als gäbe es Hoffnung.“

„Ja“, sagte ich. „Denn Depressionen kann man verstehen – und überwinden.“

Symptome erkennen und Hilfe annehmen

Frau E. beschrieb typische Anzeichen einer Depression:

  • Schlafstörungen,
  • das Gefühl innerer Leere,
  • Konzentrationsprobleme,
  • ständige Schuldgefühle,
  • Rückzug von Freunden und Familie.

„Ich fühle mich, als wäre mein Kopf voller Nebel“, sagte sie.

Ich erklärte ihr: „Diese Symptome sind kein Zeichen, dass Sie versagen. Es sind Signale, dass Ihr Körper und Ihre Psyche Hilfe brauchen – so wie bei jeder anderen Erkrankung auch.“

Allein dieses Verständnis war der erste Schritt in Richtung Heilung.

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Hilfe bei depressiven Phasen – kleine Schritte ins Licht

Wir begannen mit lösungsorientierten Übungen, um wieder kleine Lichtpunkte im Alltag zu entdecken.

Ich fragte: „Wann spüren Sie sich ein kleines bisschen lebendiger?“

Nach kurzem Nachdenken sagte sie:

„Wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe. Da ist es ruhig, und ich muss mit niemandem reden.“

Wir hielten das fest: Spaziergänge wurden ihr erster täglicher Anker – keine Pflicht, sondern eine Einladung.

Übung für den Klienten

Mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) arbeiteten wir an ihren Gedankenmustern.

Früher dachte sie: „Ich bin wertlos.“

Wir ersetzten das durch:

„Ich bin erschöpft, aber ich bleibe wertvoll.“

In jeder Sitzung lernte sie, wie Gedanken Gefühle beeinflussen – und dass sie diese Gedanken langsam verändern kann.

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Wie gehe ich mit depressiven Gedanken um?

Ich erklärte ihr, dass Gedanken keine Fakten sind, sondern innere Stimmen.

Wir benannten sie gemeinsam:

  • die kritische Stimme, die sagt: „Du schaffst nichts.“
  • die ängstliche Stimme, die flüstert: „Es wird nie besser.“
  • und die gesunde Stimme, die sagt: „Es darf langsam gehen. Jeder Tag zählt.“

In einer Übung aus der Transaktionsanalyse und Schematherapie lernte Frau E., mit diesen Stimmen anders umzugehen – freundlich, aber bestimmt.

„Ich höre euch“, sagte sie laut in einer Sitzung, „aber ich entscheide selbst, wem ich Glauben schenke.“

Depression überwinden – Wege aus der Erschöpfung

Wir entwickelten ihren persönlichen Selbsthilfeplan:

  1. Soforthilfe bei Depression:
    – Morgens eine kleine Aufgabe, die gelingt (Duschen, Kaffee, frische Luft).
    – Bewegung, auch wenn sie klein ist.
    – Atmen und sich selbst sagen: „Ich darf da sein.“
  2. Tagesstruktur:
    – Kleine, erreichbare Ziele pro Tag.
    – Pausen bewusst einplanen – ohne Schuldgefühl.
  3. Achtsamkeit:
    – Jeden Abend drei Dinge aufschreiben, die ein bisschen gut waren.
  4. Sozialer Kontakt:
    – Menschen, denen sie vertraut, wieder langsam in ihren Alltag lassen.
  5. Selbstmitgefühl:
    – „Ich bin nicht meine Depression. Ich bin mehr als das, was ich gerade fühle.“

Diese kleinen Schritte halfen ihr, Energie aufzubauen und wieder Vertrauen in sich selbst zu finden.

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Hilfe und Unterstützung bei Niedergeschlagenheit

In einer besonders schweren Phase kam sie einmal mit Tränen in den Augen in die Praxis.

„Ich habe das Gefühl, ich falle wieder zurück“, sagte sie.

Wir machten eine Übung aus der Atem- und Körperarbeit. Sie legte die Hand auf ihr Herz, atmete tief und sagte leise:

„Ich darf traurig sein. Ich darf da sein.“

Langsam kehrte Ruhe ein.

„Das ist keine Niederlage“, erklärte ich. „Das ist ein Teil des Weges. Heilung ist kein gerader Weg, sondern ein Tanz zwischen Licht und Schatten.“

Diese Haltung half ihr, mit Rückfällen sanfter umzugehen.

Wege aus der Depression – den eigenen Rhythmus finden

Mit NLP-Techniken arbeitete Frau E. an ihren inneren Bildern.

Anfangs sah sie sich selbst wie in einem dunklen Raum. Mit der Zeit stellte sie sich vor, wie sie das Fenster öffnet, Licht hereinfällt und frische Luft den Raum erfüllt.

„Ich kann es sehen“, sagte sie lächelnd. „Das Licht ist wieder da – ich hatte nur vergessen, wie man das Fenster aufmacht.“

In der systemischen Arbeit sprach sie mit ihrer Tochter über ihre Depression.

„Ich wollte dich schützen, aber ich war einfach leer“, sagte sie.

Ihre Tochter nahm ihre Hand und sagte: „Mama, das ist okay. Ich bin froh, dass du dir Hilfe geholt hast.“

Für Frau E. war das ein Wendepunkt.

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Abschluss – vom Nebel zum Morgenlicht

In der letzten Sitzung brachte sie ein selbstgemaltes Bild mit:

Ein dunkler Wald, durch den ein schmaler Pfad führt. Am Ende – ein heller Sonnenaufgang.

„Das ist mein Weg“, sagte sie. „Ich bin noch nicht am Ziel, aber ich laufe wieder.“

Sie atmete tief durch. „Ich habe gelernt, dass ich nicht perfekt funktionieren muss, um wertvoll zu sein. Ich darf fühlen, ich darf ruhen – und ich darf wieder leben.“

Fazit – Depression verstehen und überwinden

Frau E. hat gelernt, ihre Depression zu verstehen und schrittweise zu überwinden.
Sie weiß heute, dass Erschöpfung kein Zeichen von Schwäche ist, sondern ein Hilferuf der Seele.

Mit Geduld, Achtsamkeit und therapeutischer Begleitung hat sie Wege gefunden, mit depressiven Gedanken umzugehen und sich selbst wieder nahe zu kommen.

Frau E. sagt heute:

„Ich dachte, ich bin in der Dunkelheit gefangen. Aber ich habe gelernt, dass ich selbst das Licht anmachen kann – langsam, Schritt für Schritt.“

Therapeutische Ansätze, die ihr halfen:

  1. KVT: Negative Gedanken erkennen und verändern.
  2. Transaktionsanalyse & Schematherapie: Arbeit mit inneren Stimmen und Selbstmitgefühl.
  3. Lösungsorientierte Therapie: Fokus auf kleine Fortschritte und Zukunftsbilder.
  4. NLP: Aufbau positiver innerer Bilder.
  5. Systemische Arbeit: Unterstützung durch Familie und soziales Umfeld.

Erfahren Sie mehr über die angewandten Methoden:

Hilfestellungen – Wege aus der Depression

  1. Depression verstehen:
    – Eine seelische Erschöpfung, die Heilung braucht – kein persönliches Versagen.
  2. Soforthilfe bei Depression:
    – Bewegung, Licht, Atemübungen, kleine erreichbare Aufgaben.
  3. Wie komme ich aus der Depression heraus?
    – Schritt für Schritt. Hilfe annehmen, über Gefühle sprechen, neue Routinen schaffen.
  4. Wie gehe ich mit depressiven Gedanken um?
    – Gedanken sind keine Wahrheiten. Sie dürfen kommen
    – aber Sie entscheiden, welchen Sie glauben.
  5. Hilfe und Unterstützung bei Niedergeschlagenheit:
    – Gespräche, Therapie, Bewegung, kreative Ausdrucksformen. Niemand muss das allein schaffen.
  6. Depression überwinden:
    – Durch Verständnis, Mitgefühl, Struktur und Hoffnung
    – das Licht kehrt zurück.

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Die Geschichte von Frau E.
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